retro JAZZ&ART.- Ausstellung 2003

JAZZ&ART Austellung

11.-13 Juli 2003

 

JAZZ&ART.- Ausstellung

acht Künstler im Schauraum der Fabrik

Die Vorstellung, dass Improvisation, Montagetechnik, künstlerische Techniken sind, deren Ausdruck sich gut und gern mit Jazzmusik verträgt mag landläufig akzeptiert sein. Schwarze Musik und weisse Hörer kennzeichnen jedoch die Rezeption einer Kultur-Geschichte die spannender kaum sein kann. Bedeutende Künstler/innen der Moderne (Tinguely, St. Phalle, Max Bill, Mondrian) haben Jazzkunst geschaffen, bedeutende Jazzmusiker, wie Miles Davis haben gemalt.

Zur Jubiläums-Ausstellung der Gallerie Schauraum als Forum für Kunst und Kultur in der wormser "Fabrik" haben sich acht Künstler mit den Thema Jazz beschäftigt. Jürgen Frey, Ingrid Winter, Martin Zenker, Anita Reinhard (Malerei), Ulla Göklü, Michael Mahla, (Druckgrafik, Collage), Rainer Negrelli (Fotografie) und William Schanzer (Skulpturen).

Für den Zeichner Jürgen Frey stellt die Leere des Raumes, die als Platzhalter dient, sozusagen für "die Kunst eine Pause zu spielen" keinen Widerspruch. Als Virtuose der Skizze hat er diese, da capo, nachdenklich und hörbar in Öl gepinselt. Auffällig frisch ist der Strich mit dem Jürgen Frey Dynamik, Licht, Ton und Bewegung illusioniert. Diese Elemente einer modernen vorüberrasenden Welt, finden ihren Ausweg aus dem Kopf, von der Skizze zur Malerei.

ART&JAZZ2003

Innerhalb der Ausstellung kommen ihnen eine besondere Bedeutung, als Bindeglied zwischen den anderen Werken zu, den sie vermitteln zwischen Abstraktion und Gegenstand. Gewiss sind die "gemalten" Illustrationen als "Ideenskizzen" wegweisend für die Zukunft Jürgen Frey's.

ART&JAZZ2003

Ausgehend vom Titel Jazz findet sich typographisch gestaltetes in der Collage von Ulla Göklü. Lesbares und abstraktes beziehen ihre Spannung aus dem Gegensatz der Materialien.

ART&JAZZ2003

Ihr Siebdruck Saxophon von 1979 zeigt eine Icone der Plakatkunst.  Ihr Motiv stellte auch das Erscheinugsbild der Ausstellung. Hier sind Fläche und Linie, gleichberechtigt in einer Komposition, dehren Flächen- und Farbtrennung ihre Meisterschaft krönt.

ART&JAZZ2003

 Als Rethorische Figur ist, the man with the horn, für den Jazz ein Meilenstein. Sie zeigt einen archaischen Läufer den Michael Mahla einer Felsenmalerei entliehen und mit einem Horn versehen hat. Als Erscheinungsbild für "the Return of the Headhunters" begleitete es 1998 die Herbie Hancook Band. Die pointilistische Arbeit "magic eyes" wurde während der Entstehung auf dem Papier von der rythmische Kraft des Percussionisten Bill Summers unterstüzt.

ART&JAZZ2003

Bereichert man/frau die Auswahl des Themas JAZZ .- um die Kategorie Stadt, Land, Fluss, so hat New Orleans passende Eigenschaften. Keine Frage, diese Stadt wird zu recht, -als Klangquelle des gleichnamigen N'Orleans Jazz empfunden. Das nur 60 cm grosse Gemälde zeigt eine Häuserschlucht von New Orleans. Zur Bildmitte hin lösen sich die Flächen in einem gleichberechtigten Muster auf.

SCHANZER blues ART&JAZZ2003

William Schanzer gestaltete Skulpturen aus Kupfer. Seine Jazzmusiker zeigen auf humoristische Art und Weise wie menschliche Gefühlsregungen, die hier durch die Darstellung mit Instrument, gesteigert werden. Dabei gelingt es William dem Metall eine Lebendigkeit zu geben die bemerkenswert ist.

reinhard: blues ART&JAZZ2003

Bei Anita Reinhardt  Gemälde Blues ist es das künstlerische Verfahren welches seine Verwandschaft mit dem musikalischen hält. Den Hintergrund der Leinwand bildet eine abstrakte Fläche, im Vordergrund brilliert, gegenständlich gemalt, quasi als Solist ein Strassenmusiker.

Ingrid WINTER: ART&JAZZ2003

Mit Ingrid Winter's Proträit des Musikers Ede Janson steht dem anonymen Musiker eine in Worms bekannte Musikerpersöhnlichkeit gegenüber. Ingrid Winter zeigt uns einen umsichtigen Ede Janson, der wie in einer privaten Sphäre fernab vom medialen Lärm, mit Showbühnen und Festivaltourneen, zuhause Gitarrenunterricht erteilt. Dieses Gemälde entstand nicht als Auftragskunst, sondern ist ein Tribut an die Musik.

ART&JAZZ2003

Auch die Gemälde, des als Fotografen bekannten Martin Zenker stellen den Musiker in den Mittelpunkt. Die Motive ziehen ihre Kraft aus den Eindrücken von den Strassen Kubas. Unmittelbar Erlebtes scheint durch die drei Gemälde konserviert zu sein. Martin Zenker erzählt eine bislang ungeschriebene Jazz-Geschichte aus Kuba. Die drei Panels zeigen einen alten Mann mit weissem Hut, der ein Glas in der rechten Hand hält, auf dem anderen ist der Percussionspieler mit und der Bassist zu sehen.

Die Geschichte ist zum greifen nah, das musikalische Thema liegt in der Luft, doch wo ist Martin? Satt wortreicher Klärung nur der Hinweis sich mit diesen Fragen ins "Affenhaus" zu begeben. Dort hat Martin Zenker zeitgleich eine zweimonatige Fotoausstellung und es gibt was zu naschen.

Daneben: die Fotografien von Rainer Negrelli. Interpretation und Dokumentation scheinen zu überwiegen und dennoch ist im nuonchenreichtum ein Moment für die blue note da. Eine melancholische Note die den Besucher auch zum Nachdenken Raum gab.

 

Text: Schauraum / Foto:Rob McClusky#14.07.03

 
PRESSE

2.ART&JAZZ

JAZZ&ART

 

zurück